Bei schönem Wetter zieht es uns mit unseren vierbeinigen Begleitern raus in die Natur. Lange Spaziergänge durch Wald und Feld machen viel Freude und unsere Cavaliere können sich dabei richtig austoben.

Mancher Hund bringt sich von seinem Spaziergang eine Zecke mit. Gerade bei Hunden mit langem Fell bleibt eine Zecke manchmal für Stunden unentdeckt. In den meisten Fällen reicht es, die Zecke zu entfernen, jedoch kann es auch da schon zu einer Übertragung von Krankheitserregern gekommen sein.

In diesem Sommer häuft sich in unserer Gegend (am Niederrhein) die Diagnose Canine Anaplasmose.

Die Canine Anaplasmose ist eine durch Zecken (Holzbock) übertragene Infektionskrankheit, bei der Bakterien über den Speichel der Zecke in die Blutbahn des Hundes gelangen. Die Infektion kommt in ganz Nord- und Mitteleuropa vor und ist auch in Deutschland häufig anzutreffen.

Erste Krankheitssymptome
treten nach 2 bis 20 Tagen auf. Das Bakterium Anaplasma phagocytophilum befällt zuerst die weißen Blutkörperchen und zerstört diese, wodurch das Immunsystem des Hundes enorm geschwächt wird. Über die Blutbahn verteilt sich das Bakterium im ganzen Körper und setzt sich an der Wand von Blutgefäßen und Organen wie Lunge, Leber, Nieren, sowie an den Hirnhäuten ab.

Zuerst verschlechtert sich das Allgemeinbefinden des Hundes, Fieber von 40 - 41°, Atembeschwerden, Husten, Augen- und Nasenausfluss, Niesen und sogar Nasenbluten, sowiehäufig Erbrechen und Gewichtsverlust gehören genauso zu den Symptomen wie auch Gelenkprobleme. Lymphknotenschwellungen, Entzündungen der Gelenke sowie Vergrößerung von Milz und Leber können auftreten.

Sind die Hirnhäute betroffen, können auch neurologische Symptome auftreten.

Im Blutbild zeigt sich häufig eine Anämie, eine Abnahme der Thrombozyten und Störungen im Proteinhaushalt.

Oft wird der Erreger auch nur im Körper eingelagert und bleibt dort jahrelang verborgen. Er wird erst aktiv, wenn das Immunsystem geschwächt ist wie zum Beispiel durch einen Wurf, Stress, Kälte, Hunger oder durch andere Infektionskrankheiten. Bei gleichzeitiger Infektion mit Borreliose sind die Krankheitssymptome stärker ausgeprägt.

Ähnliche Symptome wie die der Anaplasmose können auch die Borreliose, Babesiose und Ehrlichiose verursachen.
Auch der Mensch kann an Anaplasmose erkranken, eine Übertragung vom Hund auf den Menschen bzw. vom Menschen auf den Hund ist jedoch unwahrscheinlich.

Die Behandlung
erfolgt mit Antibiotika wie Doxycyclin, Tetracyclyn bzw. Oxytetracyclin über (2 bis) 4 Wochen. Eine Heilung ist jedoch nicht garantiert.

Verhütung
kann nur durch regelmäßige Kontrollen des Hundes und sofortige Entfernung von Zecken bzw. besser noch durch den Einsatz von Zecken abwehrenden Mitteln erfolgen. Da Zecken nicht nur im Wald oder Feld, sondern auch in jedem Garten lauern können, sollte auf eine regelmäßige Prophylaxe nicht verzichtet werden.

 

Bärbel Heber

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